Queerpolitische Literatur


Queerpolitische Diskurse finden nicht nur in Parlamenten oder auf der Straße statt, sondern vor allem in den Köpfen. Medien spielen dabei eine vielfach unterschätzte Rolle, insbesondere Literatur. In einem Vortrag mit viel Raum zur Diskussion, erfahren wir mehr darüber, wie problematisch das Verhältnis der Literaturbranche zu Diversität ist, warum die Hypersexualisierung von Figuren eine Gefahr darstellt und wie man als Konsument*in dafür Sorgen kann, dass Medien ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden.


Wann? 19. November 2023, 13 – 15 Uhr
Wo? Digital, Link nach Anmeldung (siehe unten)

Vortrag: Jess Schönrock (Schriftstellerin* und Referentin*)
Moderation: Markus Apel (Vorstand und Pressesprecher LSVD Bayern)


Hintergrund:

Stereotypen und Klischees sind ein viel genutztes Stilmittel in der Belletristik – der Übergang zu einem Vorurteil ist sehr schmal. Wir sind längst über den Punkt hinaus, queeres Leben durch kodierte Inhalte zu repräsentieren. Um eine respektvollere Literaturlandschaft zu gewährleisten, müssen nicht nur Medienschaffende sich und ihre Arbeit reflektieren – auch Konsument*innen sollten sich darüber bewusst werden, dass der Wunsch nach mehr Diversität und Vielfalt auch durch sie getragen wird. Veröffentlichungen finden nicht nur über Verlagshäuser statt, dennoch findet man in Buchhandlungen nur einen Bruchteil publizierter queerer Autor*innen und ihrer Geschichten. Sichtbarkeit schaffen sollte mehr sein, als ein Buchtisch mit queeren Publikationen im Juni, sondern mit einem Selbstverständnis für Vielfalt. Wir dürfen das Gefühl haben, dass eine bloße Erwähnung nicht ausreicht. Lang genug waren queere Menschen „Anders“ oder „Besonders“ – heute möchten wir mehr sein als ein Klischee, dass sich durch Stereotyp auszeichnet. Die mediale „Norm“alität benötigt ein Umdenken, um die Gesellschaft in all ihrer Vielfältigkeit und Diversität abzubilden.

Über die Referentin*:

Jess Schönrock ist queerpolitische und -feministische Schriftstellerin* und Referentin*. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf queere Repräsentation in den Medien, allg. Aufklärungs- und Bildungsarbeit LSBTQIA*, Männliche und Weibliche Rollenbilder, toxische Männlichkeit sowie diskriminierungssensible Sprache. In ihren Workshops sensibilisiert sie Medienschaffende, Personen aus dem Literaturbetrieb und Interessierte im Umgang mit queeren Lebensrealitäten. Ihr liegt viel daran, in ihren Büchern ein gesundes Bild von Freundschaft, Liebe, Beziehung und sozialem Miteinander abzubilden. Sie schafft einen niederschwelligen Zugang zu Vor- und Leitbildern für queere Menschen in der Literatur.


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