Sprachverbote nicht mit Aktionsplan vereinbar


Ministerpräsident Markus Söder will geschlechtergerechte Sprache mittels Gesetzen oder Verordnungen für Verwaltungen und Schulen in Bayern verbieten. Das verkündete er in seiner Regierungserklärung am 5. Dezember 2023. Gleichzeitig soll bis Ende 2025 ein “Aktionsplan Queer” erarbeitet werden.

Für uns ist klar: Einen wirksamen Landesaktionsplan gegen Queerfeindlichkeit kann es nur mit geschlechtergerechter und inklusiver Sprache geben. Sprech- und Schreibverbote sind damit nicht vereinbar!

Markus Söder betreibt mit Ignoranz, Verschwörungserzählungen und Queerfeindlichkeit einen populistischen Kulturkampf auf dem Rücken von nicht-binären und allen queeren Menschen. Nicht zuletzt auch auf dem Rücken von Frauen, wenn künftig das generische Maskulinum verpflichtend als einzige Sprech- und Schreibform vorgeschrieben wird. Das schafft neue Diskriminierung und Unsichtbarkeit für LSBTIQ*.

Wie genau das Verbot umgesetzt werden soll ist noch unklar. Das für Schulen zuständige Kultusministerium gab aber bereits bekannt, bestehende Regelungen für ein künftiges Verbot prüfen zu wollen.

Wir appellieren an die Bayerische Staatsregierung mit ihrem queerfeindlichen Populismus aufzuhören und endlich die realen Probleme im Freistaat zu lösen. Unter anderem, dass fast 100 Prozent der queeren Jugendlichen in Bayern bereits Diskriminierung erlebt haben – wie die neuste Studie How Are You? belegt.