Politik


Ehe für Alle erreicht – und nun?

Mit der „Ehe für Alle“ wurde zum 1. Oktober 2017 endlich die bürgerliche Ehe für gleichgeschlechtlich liebende Paare geöffnet. Damit wurde ein wichtiges Ziel der Bürgerrechtsarbeit des LSVD und anderer Verbände erreicht.

Und jetzt? Alles klar? Weit gefehlt! Auf Bundes- und Landesebene sind queerpolitische Interessen in Regierung und Parlament kaum vertreten. Queerfeindliche Stimmen werden lauter. Rechtspopulist*innen und religiöse Fundamentalist*innen kämpfen mit Lügen und Hetze gegen die Selbstbestimmung und Freiheit unserer Communities. Sie wollen LSBTIQ* wieder in gesellschaftliche Tabuzonen zurückdrängen., die aktiv LGBTI*-Menschen und deren Rechte bekämpfen.

Auf Landesebene in Bayern muss jeder kleinste Fortschritt für queere Menschen hart erkämpft werden. Bedarfe der Community werden von der Staatsregierung nicht ernstgenommen, Diskriminierung und Gewalt wird immer wieder relativiert und rhetorisch gegen LSBTIQ* Stimmung gemacht.

Wir müssen wachsam bleiben, und unsere Anliegen offensiv vertreten!

Was wir in Bayern unter anderem fordern:

  • Erarbeitung, Finanzierung und Umsetzung eines ressortübergreifenden und flächendeckend-wirkenden Landesaktionsplans für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt unter enger Zusammenarbeit mit Community-Vertretungen und Fachorganisationen
  • LSBTIQ*-inklusiver Bildungsplan, flächendeckender Ausbau queerer Bildungsarbeit, verpflichtende Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte, Investitionen in wissenschaftliche Arbeiten zu LSBTIQ*-Themen und Lebensrealitäten, Förderung von queersensiblen Bildungseinrichtungen
  • wirksamer Landesantidiskriminierungsschutz, rechtliche Gleichstellung, Gewaltprävention, bayernweite qualifizierte Ansprechpersonen bei Polizei, Staatsanwaltschaften und Justiz / effektive zentrale und bayernweite Erfassung von queerfeindlicher Hasskriminalität, Diskriminierung und Gewalt, Sensibilisierung von Polizei, Staatsanwaltschaften und Justiz
  • Selbstvertretungen für LSBTIQ* im bayerischen Rundfunk- und Medienrat, bayernweite Förderung von queeren Kunst- und Kulturprojekten, Repräsentation, queersensible Medien- und Sprachpolitik
  • bedarfsgerechte Unterstützung von LSBTIQ* in diversen Lebensstufen und Lebenslagen wie beispielsweise Kinder und Jugendliche, Geflüchtete, Familien, Senior*innen, FLINTA*, PoC, Wohnungs- und Obdachlose, am Arbeitsplatz, im Sport, in religiösen Gemeinschaften etc.
  • Ausbau und Verbesserung der körpermedizinischen, psychotherapeutischen und psychiatrischen Gesundheitsversorgung für LSBTIQ* in ganz Bayern, Sensibilisierung von Gesundheitspersonal
  • Ausbau und bessere Finanzierung flächendeckender und bedarfsgerechter Unterstützungs- und Beratungsstrukturen, Entfristung von Langzeitprojekten​, Stärkung zivilgesellschaftlicher Vertretungs- und Netzwerkarbeit, Stärkung der demokratischen Beteiligung auf Lokal- und Landesebene

Alle politischen Forderungen des LSVD in einem Programm zusammengefasst