Der Ausschuss für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie des Bayerischen Landtags führt am Donnerstag, den 14. November 2019 von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr im Konferenzsaal des Bayerischen Landtags eine Anhörung zum Thema „Akzeptanz von LGBTIQ*-Personen in Bayern“ durch.
Der LSVD Bayern wird gemeinsam mit anderen Expert*innen zur aktuellen Lage von LSBTIQ* im Freistaat Stellung nehmen und über Diskriminierung und Gewalterfahrungen von queeren Menschen berichten.
Begründung der Antragstellerinnen:
Mit der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und der Änderung des Personenstandsgesetzes zur Einführung eines dritten, positiv formulierten Geschlechtseintrags wurden zweifelsohne rechtliche Verbesserungen für queere Menschen erzielt. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Diskriminierungen queerer Menschen in Deutschland und Bayern leider noch immer an der Tagesordnung sind. Verdeutlicht wird das auch durch die bundesweite Studie des Deutschen Jugendinstituts, die auf einer Befragung von über 5.000 lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgeschlechtlichen sowie orientierungs*- und gender*diversen Jugendlichen basiert. Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass insgesamt über 82 Prozent der betreffenden jungen Menschen zwischen 14 und 27 Jahren mindestens einmal Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen und/oder geschlechtlichen Zugehörigkeit erlebt haben. Akzeptanz lässt sich aber nicht gesetzlich verordnen. Um diese muss der Staat öffentlich werben und sie gegebenenfalls auch einfordern. Alle anderen Bundesländer haben deshalb einen Aktionsplan für Akzeptanz und gegen Homophobie und Transphobie. Im Koalitionsvertrag in Bayern kommen queere Menschen dagegen mit keiner Silbe vor. Die Anhörung sollte daher aufzeigen, wie es um die Akzeptanz von queeren Menschen in Bayern in staatlichen Institutionen und Gesellschaft bestellt ist, welche Handlungsdefizite bestehen, was zur weiteren Akzeptanzförderung getan werden muss und ob hierfür ein Aktionsplan notwendig ist.
Stellungnahme des LSVD Bayern „Akzeptanz von LGBTIQ-Personen in Bayern“